Ich stelle mich zunächst kurz vor: Werner Lantermann, 66 Jahre alt, verheiratet, ein Sohn. Ich komme aus Oberhausen im Ruhrgebiet. Seit etwa 50 Jahren beschäftige ich mich mit der Vogelhaltung, 40 Jahre davon ausschließlich mit Papageien. Schon früh habe ich mich auch mit den Missständen der Papageienhaltung auseinandergesetzt, habe früh gegen die ausufernden Massenimporte opponiert, mich gegen die Einzelhaltung und für eine tiergartenbiologisch ausgerichtete Papageienhaltung ausgesprochen. Ein Schwerpunktthema bei mir ist nach wie vor das Verhalten der Papageien sowie die bei inadäquaten Haltungsbedingungen oftmals auftretenden Verhaltensstörungen. Seit rund 5 Jahren habe ich einen weiteren Arbeitsschwerpunkt: ich beschäftige mich mit afrikanischen Glanzstaren von denen ich einige Arten auch regelmäßig züchte. Über all die dabei gemachten Beobachtungen und Erfahrungen habe ich in Büchern und Zeitschriften vielfach berichtet.
Mit der GAV verbindet mich (ich bin von Anfang an dabei) die feste Überzeugung, dass es eines veränderten Blickes auf die Vogelhaltung bedarf, wie sie uns jahrzehntelang von den „großen“ Vereinen übergestülpt wurde. Angesichts drastisch schwindender Lebensräume im Freiland und ausufernder Standard- und Mutationszucht in Menschenobhut brauchen wir dringend eine neue Sicht auf die Vogelhaltung, die deren Artenreinheit in den Vordergrund stellt. Es kann nicht weiter um Medaillen und Pokale für die größten, farbenprächtigsten Großsittiche und Co gehen, sondern um die Bewahrung von Vogelarten in ihrer ursprünglichen Farbe, Größe und ihrem artgemäßen Verhalten. Und dies nach wissenschaftlichen Standards und möglichst in konstruktiver Zusammenarbeit mit Zoos und Vogelparks, Naturkundemuseen und Tierärztlichen Hochschulen.
Die GAV hat mit ihrer Gründung und Satzung den Weg dazu geöffnet, und ich finde, dass es sich lohnt, auf diesem Weg, der vom bisherigen Präsidium unter Leitung von Manfred Kästner konsequent gegangen wurde, weiterzumachen. Und das möchte ich in Zusammenarbeit mit den anderen Vorstandsmitgliedern gern unterstützen.